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Neun Jahre und schon Segel-Trainer
Anton ist neun Jahre alt und segelt seit letztem Jahr. Einen Segelschein hat er auch schon. Auf Sylt ist er am liebsten mit dem Boot „Krümmel“ unterwegs. Und: Dieses Jahr hat Anton sogar als zweiter Trainer in der Segelschule mitgemacht.
Hörnum/Sylt (dpa) „Hey, ich zeig‘ euch mal, wie man die Schwimmweste anlegt!“, ruft Anton seinen Mitschülern zu. Anton kommt aus München ist erst neun Jahre alt. Trotzdem macht er beim Segelkurs als zweiter Trainer mit. Einen Segelschein hat er schon bestanden. Den hat er letztes Jahr in der Segelschule in Hörnum gemacht. Deshalb darf er jetzt Segellehrer Stefan mit den Anfängern helfen. „Wir haben immer Kids als zweiten Trainer. Die freuen sich dann total. Und den Anfänger hilft es, wenn ein gleichaltes Kind mit im Boot ist oder Tipps gibt“, erklärt Stefan.
In der Segelschule gibt es spezielle Boote für Kinder. Der Wind bläst in das Segel. So bewegt es sich vorwärts. Zum Steuern wird eine Lenkstange, auch Pinne genannt, benutzt. Bevor Anton mit dem Segeln anfing, hat er einen Schnupperkurs im Windsurfen gemacht. „Das fand ich auch sehr cool. Segeln gefällt mir aber viel besser“, erzählt Anton. Weil man da weit raus fahren kann, sagt er.
Anton hat ein Lieblingsboot: „Krümmel“ heißt es. Mit ihm ist er am liebsten auf dem Wasser. „Weil es ein Sitzpolster hat“, grinst der blonde Junge. Neben Anton sind heute zwei weitere Kinder beim Segelkurs: Der achtjährige Jonas und sein Bruder Laurens. Er ist sechs Jahre alt.
Zuerst ziehen die Kids ihre Boote ans Wasser. Anton zeigt den beiden anderen Jungs, wie man die Schwimmweste anzieht. Danach machen die Schüler ihre Boote startklar. Laurens und Jonas teilen sich ein Boot. Anton segelt mit seinem Boot „Krümmel“ allein.
Am Tag des Segelkurses weht fast kein Wind. Segeln können die Schüler trotzdem. Lehrer Stefan hat die Boote am Strand mit Seilen aneinander gebunden. Jetzt zieht er die Schüler mit seinem Motorboot aufs Meer. „Mit der Strömung können die beiden jetzt zurück zum Strand fahren“, sagt Stefan. Anton zeigt, was er kann. Spielerisch steuert er seinen „Krümmel“ über das Meer.
Auf dem Wasser achtet Stefan darauf, dass die Kinder konzentriert sind. „Wenn sie anfangen rum zu spielen, gehen wir an Land“, sagt Stefan. Da gibt es zur Abwechslung Unterricht. So lernen die Kinder zum Beispiel, wie man Knoten in Seile macht. „Das muss jeder Segler können. Damit man sein Boot an Land festbinden kann zum Beispiel“, erklärt Stefan. Mit seinem zweiten Trainer ist er auch zufrieden. „Anton hat seine Sache gut gemacht“, findet Stefan. Und Anton freut sich schon jetzt wieder auf nächstes Jahr. Wenn er wieder nach Sylt fährt und segeln darf.
Segelboot und Segelausrüstung
Hörnum: Was brauchen Segler für ihren Sport? Klar, als erstes ein Segelboot. Für Kinder bis 12 Jahre gibt es ein ganz spezielles. „Optimist“ heißt es, kurz: Opti. Das Besondere daran ist – so ein Boot kann nicht untergehen. Auch nicht, wenn es mal umkippen sollte. „Es hat zusätzliche Luftttanks. Dadurch kann ein Opti nicht sinken“, erklärt Segellehrer Stefan. So ist es besonders für Anfänger geeignet. Auch, weil es ganz leicht aufzubauen ist.
Mit dem Segeln kannst Du schon früh anfangen. „Ab sieben Jahren kann es losgehen. Allerdings müssen die Kinder schwimmen können“, sagt Stefan. Ganz wichtig: die Schwimmweste. Auch wenn du gut schwimmen kannst. Ohne Schwimmweste kein Segeln! Außer dem Boot brauchst Du noch einen Neopren-Anzug. Er schützt vor Kälte und Wind. Alles, was junge Segler brauchen, können sie in der Segelschule leihen. Für Segelschüler ab 13 Jahre kommen die Laser Pico im Segelkurs für Erwachsene zum Einsatz. Diese Segelboote sind für 2 Personen optimal und größer und länger als der Optimist. In Hörnum steht eine ganze Segelflotte von Booten auch für den Verleih zur Verfügung. Für fortgeschrittene Segler eignet sich vor allem der große Laser Bahia.
Ach so!
Hörnum: Segler haben ihre eigene Sprache. Die musst du kennen, wenn du Segler werden willst. „Das ist aber ganz einfach. Man kann das schnell lernen“, sagt Anton.
Aufriggen: Das heißt, dein Boot startklar machen. Beim Opti müssen Segler dafür nicht viel tun. Sie müssen nur den Mast vom Segel vorne in das Boot stecken und mit einem Seglerknoten fest an den Opti binden. Dann muss noch das Segel gespannt werden, so das es keine Falten mehr hat, erst dann wird man so richtig schnell mit seinem Boot.
Bug: Das ist vorne am Boot und zeigt immer in die Richtung wo du hinsegelst.
Heck: So wird der hintere Teil des Boots genannt. Hier sitzt du als Segler und steuerst dein Boot mit der Pinne.
Wende: Mit einer Wende wird die Richtung geändert. Dabei fährt der Segler mit dem Bug durch den Wind.
Halse: Bei der Halse fährst du mit dem Heck durch den Wind. Auch so kann man die Richtung ändern. Dabei bewegst du dich weg vom Wind.
Verklicker: So nennt man den Windanzeiger am Boot. Er zeigt an, aus welcher Richtung der Wind weht.
Segel trimmen: Das heißt, das Segel mehr zu spannen. So wird der Wind besser eingefangen und das Boot fährt schneller.
Spaß beim Umkippen
Hörnum: Auf Sylt weht manchmal starker Wind. Dann kann ein Opti auch mal umkippen. Doch die Kinder haben Spaß dabei. „Weil wir mit den Kids üben, wie man ein Boot wieder umdreht“, erklärt Stefan. Das wird im flachen Wasser gemacht. Der zweite Trainer Anton zeigt, wie es geht.
Er klettert auf das umgekippte Boot. Auf der Unterseite schaut das Schwert heraus. Es sorgt dafür, dass man besser geradeaus fahren kann und das das Boot nicht so stark kippelt. Anton hält sich am Schwert fest und zieht daran. Langsam dreht sich das Boot wieder um. Während dessen gleitet Anton ganz langsam ins Wasser. „Seht ihr, es ist ganz leicht!“, strahlt er. Beim Umdrehen ist Wasser in das Boot gelaufen. Kein Problem für die Segelschüler: Zusammen schaufeln sie es mit Eimern einfach wieder heraus.
Südkap Surfing | Surfschule Sylt
Wassersportcenter Hörnum
Strandpromenade 1 am Ostufer (beim Leuchtturm)
25997 Hörnum/Sylt
Autorin: Simone Steinhardt
Fotos: VDWS / Südkap Surfing